Comedy

OTTO – Live

Note

Hier das offizielle Statement des Veranstalters zur Komplettabsage der Tournee:

Unter den gegebenen Umständen müssen wir die Tournee „OTTO – Live“ im Jahr 2022 leider
ausfallen lassen. Nachdem wir die Tournee bereits von 2021 auf 2022 verschieben mussten, sehen wir uns trotz der aktuellen Lockerungen dazu gezwungen, die rund 86 Shows in insgesamt fünf
europäischen Ländern abzusagen. Die aktuellen Maßnahmen, die unterschiedlichen Verordnungen und Bestimmungen von Europa wie in den Bundesländern, garantieren keine Planungssicherheit, die für die Durchführung einer Tour dieser Größenordnung unverzichtbar wäre.

Lachen auf Abstand, Singen mit Masken, Feiern mit angezogener Spaßbremse – das wären
gerade für eine OTTO-Show keine guten Voraussetzungen. Auch eine Verschiebung der Tournee um ein weiteres Jahr ist aus organisatorischen Gründen nicht umsetzbar. Viele Konzerthallen sind für die kommenden Jahre nahezu ausgebucht. Zudem steckt hinter jeder einzelnen Show ein immenser organisatorischer und personeller Aufwand. Besucherinnen und Besucher um ein weiteres Jahr zu vertrösten und dann womöglich enttäuschen zu müssen, erscheint uns unzumutbar. Aus all diesen Gründen haben wir uns nach sorgfältiger Überlegung und endlosen Diskussionen schweren Herzens dazu entschlossen, alle Shows für 2022 abzusagen. Es tut uns leid für alle Veranstalterinnen und Veranstalter, für sämtliche Helferinnen und Helfer vor und hinter der Bühne und vor allem für die vielen treuen OTTO Fans. Wir sind untröstlich und möchten zuletzt betonen, dass wir, sobald eine Normalisierung der Lage und Planungssicherheit in Sicht sind, an einer neuen Tournee mit Otto arbeiten werden. Gerade Otto ist es ein großes Anliegen, wieder vor seinen Fans stehen zu können und mit ihnen zu singen, zu lachen und zu feiern. Denn der Applaus und die Nähe zu seinem Publikum sind für Otto das Größte.
Freuen wir uns auf bessere Zeiten, wenn es wieder heißt: OTTO – live!

Zur Person:

Wenn es ein Mensch geschafft hat, dass sein Vorname reicht, um ihn vorzustellen, hat er es weit gebracht. Wenn es auch noch der eigene Vorname ist, und nicht ein künstlicher, wie Loriot oder Campino, hat er´s noch weiter gebracht. Wenn es außerdem kein Spitzname ist, wie Bully oder Birne, und keine Verniedlichung, wie Calli, Wowi, Litti oder gar Naddel, ist er beinah am Ziel. Fehlt bloß noch, dass es sich um einen durchaus gebräuchlichen Vornamen handelt: Otto hießen immerhin vier deutsche Kaiser und mindestens ebenso viele deutsche Erfinder wie Otto Lilienthal, der schon fliegen konnte, bevor es Flughäfen gab, Otto von Guericke, der die Luftpumpe erfand, noch bevor es Fahrradpannen gab, und natürlich Otto von Bismarck, der den Hering salonfähig machte.
Otto hat immerhin das feuchte Lispeln gesellschaftsfähig gemacht – seine Stimme ist selbst dann unverkennbar, wenn er sie einem gelbes Faultier wie Sid oder einem grünen Monster wie dem Grinch leihweise überlässt. Gut möglich, dass Otto demnächst wieder persönlich auf der Leinwand erscheinen wird. Eine Verfilmung der TV-Serie Catweazle ist in Planung. Mal schauen, ob Otto einen der drei mit auf Tournee nimmt – der Ottifant ist sowieso dabei.

Zur Sache:

Natürlich gibt es auch Kritik. Die Süddeutsche Zeitung ist besonders streng: Otto Waalkes hat viel Unheil angerichtet. Er ist beispielsweise verantwortlich dafür, dass es eine ganze Generation von Deutschen mit Mitschülern zu tun hatte, die sich ausschließlich in jenem, von Waalkes geprägten, charakterischen Hüpfschritt durch die Welt bewegten und dazu in regelmäßigen Abständen ohne erkennbaren Anlass ein kehliges „Hahaaa!“ ausstießen.
Neuesten Rundfragen zufolge denken mehr als die Hälfte der Befragten im deutschlachenden Raum beim Namen Otto zunächst an einen anderen Otto. Den Beweis liefert das folgende Protokoll:

  • Wer ist das? Er ist blond, steht live auf der Bühne und macht Ticktack?
  • Weiß ich nicht.
  • Ist doch ganz einfach: Otto!
  • Otto? Der macht doch nicht Ticktack!
  • Das hab ich auch nur gesagt, um die Frage etwas schwieriger zu machen…

Der Rest stellte bei Nennung des Namens übrigens das Denken ein und fing an zu lachen: Dieser Otto wurde nämlich nicht nur als Waalkes sondern auch als Komiker geboren. Dafür hat er im letzten Jahr das Bundesverdienstkreuz bekommen. Ob einem nach dieser Ehrung noch etwas zu wünschen übrig bleibt? Otto Waalkes bekennt: „Den Literatur-Nobelpreis würde ich gern noch gewinnen – schon um meinen alten Deutschlehrer zu ärgern.“