Klassik

7. Sinfoniekonzert – Polnische Poesie

Mann mit zurück gegeelten Haaren und blauem Jackett, hält eine Violine in der Hand, sitzend und lächelndViolinist Kirill Troussov des Orchesters des Saarländischen Staatstheaters tritt das erste Mal alleine auf. Ein Violinkonzert angelehnt den Spätromantiker Max Bruch.

Alexander K. Glasunow (1865–1936) Sinfonie Nr. 9 d-Moll op. posth. (Fragment)
Henryk Wieniawski (1835–1880) Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 d-Moll op. 22
Wojciech Kilar (1932–2013) »Orawa« für Streichorchester
Witold Lutosławski (1913–1994) Konzert für Orchester

Kirill Troussovs zweites Sinfoniekonzert als Artist in focus führt mit dem spektakulären 2. Violinkonzert des großen Violinvirtuosen Henryk Wieniawski nach Polen. Daneben setzt der große polnische Maestro Antoni Wit die musikalische Erkundungsreise in unser östliches Nachbarland mit einem wahren Klassiker des 20. Jahrhunderts fort, nämlich mit Lutosławskis »Konzert für Orchester« aus den 1950er Jahren. Der eigentümliche Mix von folkloristisch inspirierten Themen aus der Ostseeregion Masuren und avantgardistischen Kompositionstechniken, die Verschmelzung also von Tradition und Innovation, macht das Werk einzigartig. Wojciech Kilars Streicherstück »Orawa« versucht einen ähnlichen Spagat: Das musikalische Material des nach einem Fluss in der Hohen Tatra benannten Werkes stammt allerdings aus dem gebirgigen Süden Polens.

Den Auftakt des Programms bildet eine weitere unbekannte Sinfonie aus unserem Reigen der 9. Sinfonien. Obwohl sie vielversprechend beginnt, kam Glasunow nie über den ersten Satz hinaus. Sie blieb Fragment, während sich der Komponist in den letzten 25 Jahren seines Schaffens ausschließlich anderen Formen zuwandte – ein weiterer Fall vom Glauben an den »Fluch der Neunten«?

Musikalische Leitung

Antoni Wit

Violine

Kirill Troussov

Saarländisches Staatsorchester