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Alligatoah: Retour

Alligatoah – Das Ein-Mann-Hip-Hop-Duo

Alligatoah heißt eigentlich Lukas Strobel, wird am 28. September 1989 in Langen geboren und wächst im niedersächsischen Neuenwalde auf. Den Hang zum Spiel mit verschiedenen Rollen und Method Acting geben ihm die Eltern mit. Die Mutter ist Tänzerin, der Vater Schauspieler. Schon in der Jugend beginnt er, eigene Kurzfilme zu drehen und feiert mit dem 1. Platz beim HüllerJugendFilmFest 2007 einen frühen Erfolg.

Während seine Freunde eher Punk hören, saugt Lukas Strobel neben rockigen Einflüssen von Bands wie System Of A Down auch deutschen Battle-Rap von Aggro Berlin auf. Schon mit 16 spaltet er mit seinen Mixtapes nicht nur Gemüter, sondern im übertragenen Sinn auch sich selbst: Er schlüpft in die Rollen seiner Alter Egos Kaliba 69 und DJ Deagle. Zusammen bilden sie das fiktive Rap-Duo Alligatoah. Sein Album „ATTNTAAT“ und, als Auftakt einer Reihe, das Mixtape „Schlaftabletten, Rotwein I“ stellt er kostenlos ins Netz.

2007 veröffentlicht Alligatoah das Folge-Mixtape „Schaftabletten, Rotwein II“ und bekommt ein Jahr später einen Vertrag bei der Labelsparte der Künstlerplattform rappers.in. Der erste öffentlichkeitswirksame Erfolg ist sein zweites Album „In Gottes Namen“, das sich satirisch mit religiösem Fanatismus auseinandersetzt. Das Hip-Hop-Magazin Juice zeichnet es Anfang 2009 als „Demo des Monats“ aus.

Nach ersten Erfolgen gelingt der Durchbruch

Nach seinem Umzug nach Berlin 2011 schließt Lukas aka Alligatoah eine Mediengestalter-Ausbildung ab und veröffentlicht – weiterhin beim Label rappers.in – „Schaftabletten, Rotwein III“. Mit Teil IV wechselt er zum Independent-Label Trailerpark. Erste Tour-Erfahrung sammelt Alligatoah als Opener für Rap-Größen wie K.I.Z., Pimpulsiv und Sudden und baut sich nicht nur einen Ruf in der Hip-Hop-Szene, sondern auch eine treue Anhängerschaft auf.

Mit seinem dritten Album „Triebwerke“ gelingt Alligatoah 2013 die erste Top-1-Platzierung in den deutschen Albumcharts. Wie den meisten seiner Studioalben liegt auch „Triebwerke“ ein alle Tracks übergreifendes Themenkonzept zugrunde. In diesem Fall behandeln Songs wie „Willst du“ oder „Narben“ das Thema Liebe und Erwartungshaltungen in einer Beziehung – auf unverkennbar ironische Art.

Während die meisten Rapper großen Wert auf Authentizität legen, schlüpft Alligatoah auf seinen Alben stets in fiktive Rollen. Und auch bei seinen Shows bleibt er seinem Anspruch ans dramaturgische Fach treu. Ein kreatives Bühnenbild im Stil von Deichkind oder Jack Blacks abgedrehter Hardrock-Band Tenacious D, skurrile Kostüme, ein Schuss Zirkus und dazu dichte, tiefgründige Raps mit melodischen, an Pop grenzenden Hooks und Refrains: Damit begeistert Alligatoah Zuschauer seit der ersten Tour „Reise nach Jerusalem“ im Jahr 2014.

Die Früchte seiner Arbeit erntet Alligatoah im selben Jahr. „Triebwerke“ erhält 2014 die Goldene Schallplatte. Die zweite Singleauskopplung „Willst du“ erreicht in Deutschland Doppelplatin-Status und gewinnt beim renommierten Musikpreis 1LIVE Krone in der Kategorie „Bester Hip-Hop-Act“. Spätestens der Robin-Schulz-Remix von „Willst du“ sorgt dafür, dass Alligatoah auf jeder WG-Party aus den Lautsprechern schallt.

Alligatoah erobert die deutschen Konzertbühnen

Alles andere als erfolgsmüde legt Alligatoah 2015 sein viertes Album „Musik ist keine Lösung“ nach, diesmal mit auffallend sozialkritisch-politischem Fokus. Erneut gewinnt er die 1LIVE Krone in der Kategorie „Bester Hip-Hop-Act“. Mit dem Album erreicht er Platin-Status und bringt die aufwändig inszenierte Alligatoah-Tour „Himmelfahrtskommando“ auch nach Österreich und in die Schweiz.

Sein zweites Nummer-1-Album veröffentlicht Alligatoah 2018. Es ist der fünfte Teil der „Schlaftabletten, Rotwein“-Reihe – diesmal nicht als Mixtape, sondern als sorgfältig konzipiertes Studioalbum.

Ob beim Komponieren und Texten oder der Inszenierung seiner Shows: Alligatoahs Kreativität scheint unerschöpflich. Auf Tour verwandelt der Künstler die Bühnen in eine einzigartige Mischung aus Battle-Rap-Arena, Zirkus und Theater des Surrealen. Wer die Chance auf Tickets für eine Live-Performance von Alligatoah hat, sollte sich diese also nicht entgehen lassen.